This line becomes mine

2011

This line becomes mine

2012


15.02 – 24.03.2012, das weisse Haus

Einzelausstellung

Zeichnungen, Aquarelle, Objekte, Videos, Collagen

Bei „This line becomes mine“ steht die Linie im Mittelpunkt: Seien es gezeichnete Linien, die Linien der Kartografie, der Horizont als Linie schlechthin oder die Linien in den eigenen Handflächen. Dabei geht es immer auch um eine Verortung im Generellen. Unterschiedlichste Ordnungssysteme der Kartographie werden übereinander gelegt, überblendet, vermischt und somit im herkömmlichen Sinn „unbrauchbar“ gemacht. Stets muss man sich im Linienmeer von neuem zurechtfinden. Persönliche, ja persönlichste Orte, wie der eigene Körper und speziell die eigene Hand der Künstlerin, werden zur Karte, in der Zeit und Raum vermerkt sind.

In der Chiromantie, dem Handlesen, werden Orte, Zeiten und Situationen gewissen Linien und Punkten der Hand zugeschrieben. So stehen auch in den Zeichnungen die Inseln und deren Linien für Orte der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In die Aufsicht gespiegelt werden die Inseln zu Bergen, die, wieder über eine andere Linie gespiegelt, den Horizont und Eisberge unter sich tragen. Einige Eisberge sind noch fast unsichtbar; ebenso wie einige der Inseln noch nicht in dieser persönlichen Karte aufscheinen und unter dem Linienmeer verborgen liegen. Es geht also um das ständige Verorten, sich Herstellen und sich gleich wieder Auflösen. Die Perspektiven ändern sich dabei je nach Betrachtungsweise.

Umgekehrt wird auch die Linienzeichnung zur Linie, sprich zum Horizont, der im Raum eine Orientierungshilfe schafft und an der sich neue Karten wieder finden, Videos zerteilt sowie gespiegelt werden. Der Horizont als Linie par excellence. Zentrale Motive sind das Meer, das Gebirge und Kristalle, in denen sich ein ganzes Universum zu entfalten scheint, ganz wie in der von Linien gezeichneten Hand.

In der eigenen Hand, so scheint es, trägt Katharina Lackner tagtäglich ihre persönliche Karte mit sich. Mit der Zeit verändern sich die Linien und somit auch die persönliche Karte. In ihr sind Orte und Geschehnisse aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft eingetragen, die befolgt werden.

Palm Earth Universe
drawing, ink, mobile
103×197 cm

Es geht um Ähnlichkeiten im Kleinen wie im Großen. Ein Kristall kann ein ganzes Gebirge oder gar Universum sein. So zeigt die Zeichnung „Palm-Earth-Universe“ ein abstraktes Gefüge von kristallinen Formen, die im Ganzen betrachtet ein Gebirge erkennen lassen. Die Form des Dreiecks, des Kristalls zieht sich durch die ganze Zeichnung und birgt ein ganzes Universum in sich. Dem Prinzip der Selbstähnlichkeit entsprechend, findet sich die Welt nicht nur in Pyramidenform wieder sondern auch im Handabdruck der Künstlerin.


Foto: http://eSeL.at
handatlas
photography, dipond, 3 mm plexiglass
34×25 cm
handatlas
photography, dipond, 3 mm plexiglass
34×25 cm
handatlas
video, color, loop
Draht, Zeichung, Ast
Metalwire, drawing, branch
Bleistiftzeichnung,  Aquarell // Drawing, water colour
50 x 60 cm
The print of my palm turns into an island, mirrowed on the horizon it turns again into an iceberg.
This line becomes mine
drawing, pencil, aquarell
103 x 197 cm

Some Islands are mountains
Some places are icebergs

Mountains, there will be
Icebergs, I will strike
but this line becomes mine

The sea becomes the sky becomes the sea becomes the sky…,
video installation, projection on the ceiling, color
The sea becomes the sky becomes the sea becomes the sky
video installation
Horizon
A4 paper, copies

In der Arbeit „Horizon“ wiederum wird der Horizont durch eine Bleistiftlinie dargestellt. Durch ständiges Vergrössern bei jedem Kopiervorgang wird diese zur Küstenlinie, zur Insel, zum Meer und schliesslich zum totalen Rauschen.

Eine Bleistiftlinie wird in ihrer Vergrösserung zur Struktur, zur zerklüfteten Küsten-
linie irgendwann zum Flimmern, bis sie sich schließlich auflöst und zur Insel wird.

                                           
fotos: eSel  /  Katharina Lackner
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